In der kalten Jahreszeit bei eisigem Wind und frostigen Temperaturen ist es wichtig, unsere Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Aber nicht nur unsere Haut braucht in den Wintermonaten ein wenig extra Pflege, sondern auch die empfindlichen Pfoten unsere vierbeinigen Freunde. Wir alle wissen, dass die meisten Hunde es lieben durch den Schnee zu toben (Link zu den HundeSpielen). Aber die Pfoten unserer Vierbeiner werden durch Eis, Schnee, Nässe, Kälte, Split und Streusalz auf den Gehwegen stark in Mitleidenschaft gezogen. Ganz besonders bei längeren Gassi-Gängen oder Wanderungen ist unser Hund gezwungen, mit diesen Eis & Schnee Klumpen zwischen seinen Pfötchen zu laufen. Auch die warme Heizungsluft trocknet die Haut zusätzlich aus. Da hilft ein Pfotenbalsam für Hunde.
Im Handel gibt es viele verschiedene Produkte. Häufig enthalten diese Produkte jedoch Zusätze wie Paraffine aus Erdöl. Paraffin ist übrigens eher unter folgendem Namen bekannt: Vaseline. Leider trocknen Paraffine die Haut eher aus und können sogar den natürliche Säureschutzmantel der Haut schädigen. Im Handel gibt es aber auch viele gute und Schutzcremes für Hunde. Wenn du eigene Kosmetik bevorzugst oder einfach nur etwas Neues ausprobieren will, kannst du mit wenigen Zutaten und wenig Aufwand deine eigene Pfotencreme herstellen.
Wahrscheinlich hast du viele der benötigten Zutaten bereits zu Hause. Ansonsten findest alle Zutaten für die die DIY-Creme auch online.
Eine selbst hergestellte Salbe aus natürlichen Zutaten wie Sheabutter, Kokosnussöl und Bienenwachs ist, meiner Meinung nach, die perfekte Creme, um die empfindlichen Ballen im Winter geschmeidig und gesund zu halten. Ein Pfotenbalsam selber machen ist gar nicht schwer und mit wenigen Zutaten und innerhalb kurzer Zeit erledigt. Ich zeige dir wie es geht.
Sind Hunde überhaupt auf eine Pfotensalbe angewiesen?
Schon von Natur aus sind unsere Hunde darauf ausgelegt, immer ohne Schutz zu laufen. Eigentlich bieten die Ballen selbst genug Schutz. Die von Natur aus rauen Pfoten helfen dem Hund auch sicher über glatten Untergrund zu laufen. Ja alles richtig.
ABER ...
Gerade bei häufigen, langen Spaziergängen im Schnee oder auf gesalzenen Straßen kann dies auf Dauer zu rissigen und spröden Pfoten und sogar zu unangenehmen und schmerzhaften Verletzungen führen, die wir unserem Hund natürlich nicht zumuten wollen. Deshalb sind in den meisten Pfotensalben Zutaten verarbeitet, die einen wasserabweisenden Effekt haben und damit Schutz vor Eiskristallen und Schnee bieten. Der Schnee klebt dann nicht mehr so leicht am Fell fest. Auch Streusalz kann so nicht mehr in die Pfoten eindringen.
Diese Zutaten brauchst du für das Pfotenbalsam Rezept
Zum Winteranfang bereite ich immer eine selbstgemachte Creme nach einem eigens entwickelten, und lang erprobten Rezept zu. Die Salbe besteht aus ausschließlich naturbelassenen Zutaten, also reine vegane Bio Qualität - ohne Parfüm, ohne Duftstoffe, ohne tierische Inhaltsstoffe, ohne Farb - und Konservierungsstoffe, ohne Palmöl und ohne Rohstoffe aus der Erdölchemie. Und meine Hündin ist begeistert!
Dieses Jahr möchte ich mein Rezept mit euch teilen!
Die angegebenen Mengen reichen für 4 kleine Cremedöschen mit je 35g. Also nach meiner Erfahrung ausreichend für den ganzen Winter. Oder du verschenkst das eine oder andere Döschen an Hunde-Freunde.
80 g Bio Kokosöl
20 g Bio Olivenöl
4 Tl getrocknete Ringelblumen (erhältlich in Reformhaus oder Apotheke) oder (Link zu Amazon),
alternativ 2 El Kamillenblüten
30 g Sheabutter (Link zu Amazon)
10 g Bienenwachskügelchen oder Bienenwachs-Kerzenreste (Link zu Amazon)
So wirken die Inhaltsstoffe
Sheabutter im Pfotenbalsam für Hunde
Bei der Sheabutter handelt es sich um das Fett, das aus den Nusskernen der Früchte des Karitébaums gewonnen wird. Es ist bekannt, dass Sheabutter durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren feuchtigkeitsspendend ist und dadurch die Haut glättet, weich macht und mit Feuchtigkeit versorgt. Die naturbelassene Sheabutter enthält viele Vitamine und Mineralien, wie Allantoin, Beta-Karotin, Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren. Sie wirkt deshalb auch entzündungshemmend, wundheilend und schützt trockene und beanspruchte Haut. Um aber alle Vorteile der gesunden Inhaltsstoffe zu nutzen, ist es besser, raffinierte Produkte zu vermeiden und ein wenig mehr Geld für reine und unraffinierte Sheabutter auszugeben.
Bienenwachs:
Der Inhaltsstoff Bienenwachs ist als Heilmittel für rissige Haut sehr beliebt und somit die idealen Zutaten für einen selbstgemachten Balsam. Durch das Bienenwachs entsteht nämlich ein feiner Schutzfilm auf der Haut, der die Pfotenballen deiner Fellnase langfristig vor Witterungseinflüssen schützt. Übrigens, du kannst auch die Reste von aus 100% Bienenwachs hergestellte Kerzen verwenden.
Ringelblume:
Und die enthaltene Ringelblume wirkt entzündungshemmend, wundheilend, schmerzlindernd, antibakteriell und antiviral. Das macht die Salbe zu einer wahren Winter-Wunderwaffe zur Profilaxe und bei wunden, rissigen Hautstellen. Die zur Familie der Kornblütler gehörende Ringelblume (Calendula officinalis) hat eine schöne goldgelbe Farbe. Kann man die Zutaten selbst herstellen? Ja, Heilkraft aus dem Blumenbeet. Die Gartenringelblume (Calendula officinalis) ist in vielen Gärten zu Hause. Es ist jedoch wichtig, die robusten, einjährigen Blumen völlig trocken zu ernten. Pflücke sie deshalb am besten an einem trockenen Sommertag und wasche sie nicht mehr ab. Wenn du die verblühten Köpfe abzupfst, wachsen ständig neue Blüten nach. Dann zum Trocknen auslegen und anschließend trocken aufbewahren.
Bio Kokosnuss- und Olivenöl: Pfotenbalsam aus Kokosöl selber machen
Und schließlich spendet die Kombination aus Kokosnuss- und Olivenöl in diesem Rezept zusätzliche Feuchtigkeit, damit die Pfoten deines Hundes nicht rissig werden und sich immer seidig weich anfühlen.
Warum verwende ich Bio Qualität für den Pfotenbalsam für Hunde?
Weil herkömmliche Öle oft stark mit Insektiziden verunreinigt sind und deshalb deinem Hund schaden könnten.
Folgende Hilfsmittel brauchst du zusätzlich
Pfotenbalsam DIY Anleitung
Dauer: Zubereitung 1-2 Stunde (du musst aber nicht die ganze Zeit rühren) und weitere 3-4 Stunden zum Abkühlen
Anwendung des Pfotenbalsam für Hunde
Natürlich solltest du nicht warten, bis die Pfoten deines Hundis rissig sind, am besten schon bei sinkenden Temperaturen die Creme parat haben. Wintereinbrüche kommen ja oft unerwartet.
Massiere eine dünne Schicht der Salbe in die empfindliche Ballenhaut der Hundepfoten. Am besten am Abend nach der letzten Gassirunde, dann können sich die Wirkstoffe in Ruhe über Nacht entfalten.
Pass auf, dass sich dein Hund die Pfoten nicht sofort ableckt. Tipp: Einfach die Massagezeit ein wenig verlängern 😉 , bis die Creme eingezogen ist. Meine Soca liebt Kokosöl und ich muss immer aufpassen, dass sie nicht sofort die Creme abschleckt.
Zusätzlich schmiere ich die Pfoten bei besonders eisigen Temperaturen und besonders hartem, kantigen Schnee vor dem Rausgehen ein. Ist dein Pfotenfreund vielleicht etwas kitzelig, dann besser nicht zu sanft massieren.
Da ich auch eher trockene Haut habe, verreibe ich mir den Rest der Creme in den Händen.
Auch während des Jahres nehme ich ab und zu die Salbe zur Hand und schenke meiner Soca eine entspannende Massage der Pfötchen. Ich weiß, dass nicht alle Vierbeiner gerne an den Pfoten berührt werden. Manche sind sogar richtig kitzelig an dieser Stelle. Aber meine Hündin genießt die Massage und kann dabei wunderbar entspannen. Probiere es einfach mal aus.
Keine Sorge, wenn dein Hund sich die Salbe mal von seinen Pfoten leckt. Es sind ja nur natürliche Stoffe enthalten.
Lagerung der Pfotencreme
An einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt, ist der Pfotenbalsam für Hunde bis zu einem Jahr haltbar. In den Wintermonaten habe ich die Creme immer griffbereit an der Haustüre stehen. Zum einen vergesse ich so nicht die Pfoten noch vor der Gassirunde einzuschmieren, zum anderen bleibt die Creme bei Zimmertemperatur weich und gut streichbar. In den Sommermonaten, wenn noch was übrig sein sollte, lagere ich die Salbe im Kühlschrank. Da wird die Creme zwar etwas fester, aber ich verwende sie je nur manchmal für eine Pfotenmassage. Die kühle Creme wirkt sehr angenehm bei heißen Temperaturen im Sommer.
Tipp: Reine Öle, so wie in meinem Rezept verwendet, werden nicht so schnell ranzig. Da wir aber kein Konservierungsmittel verwenden, können zusätzlich ein paar Tropfen Vitamin-E-Öl die Haltbarkeit des Balsams verlängern. Ich habe das bisher noch nicht gebraucht.
Hat die Pfotenpflegecreme irgendwelche Nebenwirkungen?
Obwohl ich noch keine negative Erfahrung an meinem Hund oder Hundefreunden gemacht habe, können auch Hunde allergische Reaktionen oder sonstige Unverträglichkeiten haben. Verwende deshalb die Salbe zuerst nur in geringen Mengen und beobachte deine Fellnase. Wenn dir irgendetwas komisch vorkommt, setzte die Salbe lieber ab. Wenn du die getrockneten Blütenblätter in einem Säckchen in das Öl geben willst, dann verwende bitte keine alte Nylonstrumpfhose. Studien belegen nämlich, dass gerade in hochwertigen Nylon Teebeuteln sehr viel Mikroplastik enthalten ist. Zum einen sind diese kleinen Plastikteilchen schädlich für die Umwelt, zum anderen weiß man noch nicht genau, welche Auswirkung sie auf den menschlichen, bzw. tierischen Körper haben. Die meisten Teilchen werden sicherlich wieder ausgeschieden, aber ein Rest bleibt im Körper zurück.
Andere Pfotenschutz - Maßnahmen
Haare schneiden
Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, die Pfotenhaare kurz zu halten. So kann verhindert werden, dass sich Schnee und Eis Bälle bilden zwischen den Zehen bilden, die Wundscheuern, Risse und sogar Schnitte zur Folge haben können. Kürze deshalb sehr vorsichtig die Haare zwischen den Zehen deines Hundes. Frage einen Fachmann, wenn du einen unruhigen Hund hast oder dir dabei nicht sicher bist.
Abwischen
Du solltest deinem Vierbeiner immer die Pfoten abwischen, bevor er ins Haus kommt. So kannst du sicherzustellen, dass Reste von Streusalz zusammen mit etwaigen an den Pfoten klebenden Eisbällen entfernt wurden. An manchen Wintertagen, wenn die Pfoten meiner Soca nur noch aus Eisklumpen bestehen, hole ich ein Gefäß mit lauwarmen Wasser, um die Pfoten zu enteisen.
Alternativen zur DIY Pfotensalbe
Aktuell habe ich wenig Zeit, um die Pfotensalbe selber zu machen, deshalb habe ich immer eine fertige Salbe auf Vorrat.
Fazit
Obwohl der Markt das eine oder andere Produkt für die Pfotenpflege bereit hält, möchte ich mein DIY Pfotenbalsam nicht mehr missen. Zum einen weiß ich genau was drin ist und zum anderen hilft es spröden, rissigen Pfoten vorzubeugen.Obendrein ist das Glücksgefühl, das ich empfinde, wenn ich die Pfotensalbe auftrage, unbezahlbar. Mit dem Wissen, für meinen "besten Freund" etwas ganz Besonderes gemacht zu haben. Deshalb liebe ich es mein Pfotenbalsam für Hunde selber zu machen. Es ist übrigens auch ein schönes Geschenk für andere Hundefreunde.
Viel Spaß beim Selbermachen 🙂
P:S.: Was machst du, damit die Pfoten deines Hundes im Winter nicht spröde werden? Verrätst du mir und den anderen Lesern deinen Tipp in den Kommentaren?